Die europäische Handelslandschaft steht vor einer Reihe von Herausforderungen, die ein Umdenken in der Handelspolitik erfordern. Insbesondere die chemische und energieintensive Industrie fordert einen „Neustart“ der EU-Industriepolitik, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden.

Notwendigkeit eines strategischen Umdenkens

Die derzeitige industrielle Lage in Europa ist von rückläufiger Nachfrage, stagnierenden Investitionen und sinkender Produktion geprägt. Unternehmen sehen sich mit einer fragmentierten Regulierung und einem Mangel an Ambition im Binnenmarkt konfrontiert, was die Attraktivität für Investitionen verringert. Infolgedessen verlagern Unternehmen ihre Aktivitäten zunehmend in andere Regionen.

Der „Antwerpener Appell“ als Antwort

Führende Vertreter der chemischen Industrie und Gewerkschaften haben den „Antwerpener Appell für ein europäisches Industrieabkommen“ ins Leben gerufen. Dieser Appell fordert eine klare, vorhersehbare und vertrauensvolle Industriepolitik, die die Industrie stärker in den Mittelpunkt der Klimaziele stellt. Ziel ist es, ein europäisches Industrieabkommen zu etablieren, das die Transformation der Unternehmen unterstützt und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit sichert.

Der Einfluss geopolitischer Spannungen

Neben internen Herausforderungen sieht sich Europa auch mit geopolitischen Spannungen konfrontiert, die das Handelsumfeld weiter belasten. Die Beziehungen zu China und den USA sind von Unsicherheiten geprägt, die die europäische Wirtschaft zusätzlich belasten. Ein strategisches Umdenken in der Handelspolitik ist daher unerlässlich, um Europas Position im globalen Wettbewerb zu stärken.

Fazit

Die europäische Industrie steht an einem Wendepunkt. Ein „Neustart“ der Handelspolitik, der klare Ziele, eine kohärente Strategie und internationale Zusammenarbeit umfasst, ist entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und die Transformation in eine nachhaltige Zukunft erfolgreich zu gestalten.