Der Brexit war nie nur ein politisches Projekt – er war eine Metapher für die Vorstellung, Großbritannien könne die Vorteile der EU-Mitgliedschaft genießen, ohne die Verpflichtungen einzugehen. „Den Kuchen haben und ihn auch essen“ – dieser Spruch wurde zum Symbol für die Ambitionen vieler Brexit-Befürworter.
Die Brexit-Metapher
Ursprünglich als humorvolle Bemerkung gedacht, wurde die Idee, den Kuchen zu haben und ihn auch zu essen, von Politikern wie Boris Johnson populär gemacht. Sie suggerierte, dass Großbritannien die Vorteile des Binnenmarktes nutzen könne, ohne die Prinzipien der Freizügigkeit und der EU-Regeln zu akzeptieren. Doch diese Vorstellung stieß auf Widerstand – sowohl innerhalb des Landes als auch bei den EU-Partnern.
Die Realität der Verhandlungen
Bei den Brexit-Verhandlungen zeigte sich schnell, dass solche Wunschvorstellungen nicht umsetzbar waren. Die EU machte deutlich, dass ein Zugang zum Binnenmarkt nur mit der Einhaltung bestimmter Regeln möglich sei. Der damalige Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, betonte: „Wenn Großbritannien Zugang zu unseren Märkten will, muss es auch unsere Bedingungen akzeptieren.“ vijesti.me+1The Independent+1

Die aktuelle Situation
Heute, Jahre nach dem offiziellen Austritt, zeigt sich, dass die britische Regierung versucht, eine Balance zwischen Unabhängigkeit und Zusammenarbeit mit der EU zu finden. Es wird angestrebt, in Bereichen wie Landwirtschaft und Energie mit der EU zusammenzuarbeiten, während in anderen Sektoren wie Finanzdienstleistungen und Technologie eigene Wege gegangen werden. Diese Strategie wird als „dynamische Angleichung“ bezeichnet.ft.com
Fazit
Der Brexit war nie nur eine politische Entscheidung – er war ein Symbol für den Wunsch nach Kontrolle und Eigenständigkeit. Doch die Realität zeigt, dass Zusammenarbeit und Kompromisse notwendig sind. Die Vorstellung, den Kuchen zu haben und ihn auch zu essen, bleibt eine verführerische Metapher – aber die Umsetzung erfordert pragmatische Entscheidungen und realistische Erwartungen.